Fernsehen in Deutschland: Das Ende eines aufgezwungenen Modells – eine Chance für Marken!

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Das Ende eines aufgezwungenen Modells – eine Chance für Marken!

Seit mehreren Jahren wandelt sich die deutsche Medienlandschaft grundlegend durch den Einfluss der Digitalisierung, den Aufstieg von Streaming-Plattformen und den Druck auf traditionelle Sender. Im Jahr 2024 beschleunigt ein entscheidender Wendepunkt diese Transformation: das Ende des sogenannten Nebenkostenprivilegs.

Sowohl der öffentliche als auch der private Rundfunk in Deutschland stehen damit an einem Scheideweg neuer gesetzlicher und finanzieller Herausforderungen. Für Vermieter bedeutet dies, dass sie ab 2024 nicht mehr automatisch Kabelgebühren über die Nebenkosten abrechnen dürfen. Viele Haushalte werden daher auf andere Empfangswege umsteigen – sei es DVB-T, Satellit, IPTV oder das Abonnement von Streaming-Angeboten. 

In diesem Artikel geben wir zunächst einen detaillierten Überblick über die aktuelle Situation und beleuchten anschließend die Auswirkungen der neuen Regelung auf die Medienbranche und die Verbraucher. Abschließend zeigen wir, wie Mediamix als auf die Planung und Optimierung des Mediamix spezialisiertes Unternehmen aus dieser Veränderung Lehren ziehen und seine Kunden in Deutschland und europaweit in ihrer Werbe- und Marketingstrategie unterstützen kann.

Aktuelle Lage

Historischer Kontext der Rundfunkgebühr in Deutschland

Der deutsche audiovisuelle Markt zeichnet sich durch zwei große Säulen aus:

  • Öffentlich-rechtliche Sender (ARD, ZDF, Deutschlandradio), finanziert über den Rundfunkbeitrag (18,36 €/Monat).
  • Private Sender, die sich über Werbung und Abonnements finanzieren.

Bisher zahlten Millionen deutscher Haushalte automatisch Kabelgebühren über ihre Nebenkosten, ohne Wahlmöglichkeit für ihren TV-Empfang. Ab Juli 2024 entfällt diese Pflicht, was den Weg für eine grundlegende Neugestaltung des TV-Zugangs in Deutschland ebnet.

Aufstieg neuer Plattformen und Infragestellung des Status quo

Mit dem Siegeszug des Streamings (Netflix, Amazon Prime Video, Disney+ usw.) und dem Ausbau von IPTV-Angeboten verlangen die Konsumenten mehr Freiheit bei der Art und Weise, wie sie auf TV-Inhalte zugreifen. Das „klassische“ Modell, bei dem terrestrisches Fernsehen oder Kabel die dominierenden Empfangswege waren, ist längst überholt.

Die Zuschauer wandern ins Digitale ab:

  • Streaming-Boom: 2022 waren in 50 % der Haushalte Streaming-Plattformen (Netflix, Amazon Prime, Disney+) abonniert, gegenüber 20 % im Jahr 2015.
  • Fragmentierte TV-Nutzung: Mehr Wahlfreiheit führt zu einer stärkeren Verteilung des Publikums auf verschiedene Kanäle.
  • Bedarf an Flexibilität: Die Konsumenten wollen selbst bestimmen, wo und wie sie ihre Inhalte ansehen, statt von außen Vorgaben zu bekommen.

Zahlen von Statista und anderen Instituten bestätigen, dass der Anteil der Haushalte mit Streaming-Abos in Deutschland von rund 20 % im Jahr 2015 auf über 50 % im Jahr 2022 gestiegen ist. 

Politische und gesetzliche Entscheidungen

Nach mehreren Debatten und Beratungen entschied die deutsche Regierung, das Nebenkostenprivileg zu kippen, da es den Wettbewerb behindere und die freie Wahl der Verbraucher beim TV-Empfang einschränke. Im Rahmen der Modernisierung des Telekommunikationsgesetz stimmten sowohl der Bundestag als auch der Bundesrat einer Reform zu, die das automatische Umlageverfahren für Kabelgebühren über die Mietnebenkosten schrittweise beendete.

Konkret dürfen Vermieter ab dem 1. Juli 2024 diese Gebühren nicht mehr pauschal über dieNebenkosten abrechnen. Jeder Mieter ist dann frei, sich für Kabel, Satellit, terrestrisches Fernsehen oder ein unabhängiges Streaming-Abo zu entscheiden. Damit sind alle Marktteilnehmer – Betreiber, Vermieter, Sender und Verbraucher – gezwungen, ihre bisherigen Modelle und Gewohnheiten beim Fernsehkonsum zu überdenken.

Folgen

Das Ende des Nebenkostenprivileg in Deutschland läutet eine deutliche Neuausrichtung des TV-Ökosystems ein. Für eine Media-Agentur ist diese Veränderung nicht bloß ein rechtlicher Aspekt: Sie markiert einenstrategischen Wendepunkt für alle Werbekampagnen, die bislang ein weitgehend „gefangenes“ Publikum über den Kabelanschluss erreichten.

Stärkere Fragmentierung der Zuschauer

Ohne die automatische Kabelabrechnung können Haushalte nun frei wählen, wie sie ihr Fernsehprogramm empfangen möchten – sei es über Satellit, IPTV, DVB-T oder Streaming. Praktisch bedeutet dies, dass sich das Publikum, das zuvor durch den vorgeschriebenen Kabelzugang gebunden wardas Publikum, das zuvor durch den vorgeschriebenen Kabelzugang gebunden war, nun auf verschiedene Plattformen verteilt. Für Werbetreibende und ihre Agenturen besteht die Herausforderung darin, einen flexibleren Mediamix zu entwickeln: Um eine optimale Reichweite zu bewahren und „blinde Flecken“ zu vermeiden, muss das Werbeinventar auf unterschiedliche Angebote verteilt werden.

Neue kreative Möglichkeiten und präziseres Targeting

Diese Zerstreuung ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance für stärker segmentierte und zielgenaue Werbung. Haushalte, die auf IPTV oder Connected TV (CTV) setzen, ermöglichen es, Werbebotschaften anhand geografischer, demografischer oder sogar verhaltensbasierter Merkmale zuzuschneiden. Werbetreibende haben so die Möglichkeit, ihre Kreationen neu zu denken, Spots zu personalisieren und interaktive Formate zu entwickeln, um die Publikumsbindung zu stärken.

Modernisierung der TV-Strategie

Für eine Media-Agentur bedeutet es, die Kunden in dieser Übergangsphase so zu begleiten, dass die Werbebudgets optimal eingesetzt werden – angesichts immer volatileren Zielgruppen. Das klassische Fernsehen hat weiterhin eine hohe Durchschlagskraft, vor allem bei populären Events (Sport, große Medienereignisse). Doch der rasante Anstieg von Streaming und On-Demand-Inhalten erfordert eine Multichannel-Strategie, in der klassische TV-Werbung mit digitalen Plattformen kombiniert wird.

Letztlich zwingt das Ende des Nebenkostenprivileg Werbetreibende, ihren TV-Ansatz flexibler, zielgerichteter und kreativerkreativer zu gestalten. Media-Agenturen spielen hier eine Schlüsselrolle, indem sie Werbestrategien neu erfinden, eine präzise Ansprache ermöglichen und innovative Formate anbieten, um diesen gesetzlichen Einschnitt in eine Wachstumschance zu verwandeln.

Die Trends dieser Gesetzesänderung 

Bestimmte Auswirkungen spiegeln sich bereits in den Zuschauerzahlen wider: Die Nutzung des linearen Fernsehens nimmt ab, was zu sinkenden GRP-Werten führt. Allerdings haben sich die Mediastrategien noch nicht vollständig an diese Entwicklung angepasst – die Preise bleiben hoch, und die Buchungspläne sind ausgelastet. Das bedeutet, dass weniger GRPs zu denselben oder sogar steigenden Kosten verfügbar sind. Diese Entwicklung prägt den Markt seit Anfang Januar deutlich, aber wie lange sie anhält, ist derzeit nicht abzusehen.

Mediastrategien passen sich nur langsam an

Auch wenn dies eine reale Beobachtung ist, setzen einige Marken bereits auf mehr digitale Komponenten in ihrem Mediamix (IPTV, CTV, Programmatic).

Steigende Kosten und geringere Effizienz

Ein Phänomen, das vorübergehend sein könnte. Wenn das lineare Fernsehen weiter an Publikum verliert, ohne seine Preise anzupassen, werden Werbetreibende ihr Budget massiv auf andere Kanäle verlagern – was die Sender letztlich zwingen wird, ihre Tarife zu überdenken.

Eine Entwicklung, die es im Auge zu behalten gilt

Die Entwicklung ist zwar noch ungewiss, doch deuten die Konsumtrends klar auf einen weiteren Anstieg von Streaming und IPTV hin. Eine starke Wiederbelebung des linearen Fernsehens erscheint daher wenig wahrscheinlich.

Fazit

Die neue deutsche Regelung, die das Nebenkostenprivileg ab 2024 abschafft, ist Teil einer umfassenderen Neugestaltung des TV- und Audiomarktes. Sie spiegelt sowohl das Bedürfnis der Verbraucher nach mehr Freiheit und Transparenz wider als auch den Willen des Gesetzgebers, den Wettbewerb zu beleben.

Für die klassischen Kabelanbieter stellt dies eine Herausforderung dar: Sie müssen jetzt jede einzelne Wohneinheit überzeugen, während sie bisher nur eine einzige Vermieter-Instanz als Partner hatten. Für Vermieter bedeutet es das Ende eines historischen Privilegs, mit dem sie Kabelanschluss als Standardlösung vorgeben konnten – zugleich aber auch eine Chance, die Qualität und Modernität ihrer Immobilien neu zu gestalten. Für Werbetreibende wiederum ist es ein Markt, in dem sich die Zielgruppe auf zahlreiche Plattformen verteilt, sodass eine hohe Fachkompetenz in der Planung und im Targeting erforderlich wird.

Allerdings ist diese Entwicklung mehr als nur ein Hemmnis: Sie ebnet den Weg für intensivere Innovationen bei Betreibern, Sendern und Werbetreibenden. Streaming-Dienste können ihre Präsenz stärken, segmentierte Werbung sich weiterentwickeln und der Wettbewerb neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen.

Mediamix positioniert sich im Zentrum dieses Umbruchs, um seine Kunden in Deutschland und darüber hinaus bei der Entwicklung und Umsetzung effizienter Werbestrategien zu unterstützen, die zugleich den neuen Vorgaben gerecht werden.

Machen Sie Ihre Strategie fit für die Zukunft!

Um sich auf das Ende des Nebenkostenprivilegs einzustellen und die zunehmende Fragmentierung der Zielgruppen optimal zu nutzen, ist eine flexible und innovative Herangehensweise unerlässlich. Kontaktieren Sie jetzt das Team von Mediamix : Wir analysieren Ihre aktuellen Kampagnen, schlagen Ihnen einen an den deutschen Markt angepassten Mediaplan vor und begleiten Sie dabei, diese Veränderungen in Wachstumschancen zu verwandeln.

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